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Martina Hörich

Ich lass dich doch nicht im Stich!

134 Seiten; Hardcover/Fadenbindung
Titel-Illustration: Volkmar Döring
11,70 EUR
ISBN 978-3-936156-23-2
ab 8 Jahren


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Die alten Möbel auf dem Dachboden einer Villa tauchen in spannende Abenteuer ein, als ihnen Zausewind aus einem dicken Geschichtenbuch vorliest. Sie lernen große und kleine Tiere kennen, die alle in Schwierigkeiten geraten:

Der Igel überlädt sein kleines Auto, bis es zusammenbricht, Eichhörnchen Butz sucht aufgeregt nach dem Dieb, der ihm seine Wintervorräte stiehlt und eine freche, kleine Amsel bezahlt ihre Angeberei beinahe mit dem Leben. Der gutmütige Käfer Krabbel gerät bei der Segelregatta mit seiner Mannschaft in ein Unwetter, in einer Tier-Schulklasse geht es drunter und drüber und die Elster baut ihr Nest trotz aller Warnungen so aufwändig und protzig, dass es viel zu schwer wird...

Diese und viele andere Tiere erleben, wie wunderbar es ist, Freunde zu haben. Niemand wird im Stich gelassen. Alle halten zusammen und können so ihre Probleme lösen. Gemeinsam sind sie stark!

„...Die Geschichten werden sehr liebevoll erzählt
und sind sehr gefühlvoll und abwechslungsreich.
Es handelt sich um ein
sehr gelungenes Buch...“
- Jugendschriftenausschuss (BLLV)

Leseprobe aus dem Buch "Ich lass dich doch nicht im Stich!"

Ach, was war das für ein schöner Sommermorgen! Kein einziges Wölkchen war am Himmel zu sehen.
Der Igel betrat seinen Balkon und freute sich über das herrliche Wetter. Bis gestern hatte es immer nur geregnet und alle Tiere des Waldes glaubten schon, dass der Sommer ausfallen würde. Aber heute schien die Sonne. Es war schon am Morgen sehr warm und der Igel überlegte, wie er sich die Zeit vertreiben könnte. Dabei wanderte sein Blick hinunter zu seinem kleinen, roten Auto, das vor dem Haus stand und auf das er mächtig stolz war.
"Ich könnte ja bei der Kröte und dem Hasen vorbeifahren und sie fragen, ob sie mit mir zum Baden kommen wollen", dachte er. Ja! Genauso wollte er es machen.
Schnell zog er seine blauweiß gepunktete Badehose an, in der er sehr schick aussah, setzte seine Sonnenbrille auf die Igelnase und fuhr los.

Als er bei Frau Kröte ankam, war die nicht zu Hause. Gleich fuhr der Igel weiter zum Hasen. Als aber auch dort niemand die Tür öffnete, stieg er ganz betrübt in sein Auto.
"Muss ich denn wirklich allein zum Baden fahren? Ohne Freunde macht das doch gar keinen Spaß. Vielleicht treffe ich ja unterwegs ein paar Tiere, die auch zum Waldsee wollen..."
Als der Igel auf die Waldstraße dahinfuhr, konnte er schon von Weitem die Bushaltestelle sehen. Als er näher kam, erkannte er die Schildkröte. Sie hatte ihren gelben Sonnenhut auf und trug einen grünen Badeanzug mit weißen Rüschen, die unter dem Panzer hervorblitzten. Sie fand ihre Badegarderobe sehr elegant und blickte stolz in alle Richtungen. Der Igel stoppte seinen Wagen und winkte ihr zu.
"Hallo, Schildkröte! Ich bin auf dem Weg zum Waldsee. Möchtest du mitkommen?"
"Aber gern!", rief die Schildkröte erfreut. "Ich stehe hier schon einige Minuten. Eigentlich müsste der Waldbus schon da sein, aber offenbar hat er Verspätung." Schnell griff sie nach ihrer Tasche und setzte sich in das Auto.
An der nächsten Bushaltestelle saß der Frosch auf der Bank und schlenkerte gelangweilt mit den Beinen. Neben ihm stand seine Badetasche, in der eine Badehose und ein Handtuch waren. Auch der Frosch wollte zum Waldsee. Als er das rote Auto des Igels kommen sah, hüpfte er schnell von der Bank und versuchte, es anzuhalten. Der Igel nahm nun auch den Frosch mit, der hinten im Auto Platz nahm. Nun waren sie schon zu dritt. Der Igel freute sich. Es würde bestimmt sehr lustig werden!

Bis zum Waldsee war es gar nicht mehr weit. Kurz davor kam aber noch eine Bushaltestelle. Hier warteten zwei Enten. Sie konnten es kaum erwarten, an den See zu kommen.
"Wo nur der Bus heute bleibt? Ja, wo nur der Bus heute bleibt?", schnatterten sie unentwegt.
In diesem Moment kam das kleine, rote Auto mit dem Igel, der Schildkröte und dem Frosch um die Ecke. Der Igel erkannte die Situation der Enten sofort, hielt an und die beiden setzten sich auf die Rückbank neben den Frosch.
Nun war der Waldsee schon zu sehen. Aber wer lief denn da mitten auf der Straße? Es war der kleine Waschbär, der ebenfalls zum Baden wollte. Weil der Waldbus nicht gekommen war, hatte sich der Waschbär mit seinem Walkman, aus dem laute Musik dröhnte, auf den Weg gemacht und wollte nun zu Fuß zum See.
Der Igel musste stark bremsen, sonst hätte er den Waschbären umgefahren. Der sprang zur Seite und grüßte freundlich. Dass er beinahe umgefahren worden wäre, hatte er wegen der lauten Musik in seinen Ohren gar nicht bemerkt.
Als der Waschbär hörte, dass der Igel mit dem Frosch, der Schildkröte und den beiden Enten auf dem Weg zum Waldsee war, wollte er unbedingt auch mitfahren, aber der Igel schüttelte den Kopf.
"Ich würde dich gerne mitnehmen, aber wo könntest du sitzen? Und außerdem ist das Auto schon jetzt überlastet. Du bist viel zu schwer für meinen Wagen."
Der Waschbär guckte traurig.
"Schade. Ich wäre wirklich gerne mal mitgefahren. Können die Enten und der Frosch nicht ein bisschen zusammenrücken? Da hätte ich doch noch Platz." Der Waschbär sah den Igel bittend an.
"Na gut! Wenn die Enten enger zusammenrücken, passt der Waschbär zur Not auch noch rein", sagte der Igel und zuckte mit den Schultern. Der Waschbär freute sich sehr, dass er nun doch mitfahren durfte. Die beiden Enten rutschten näher mit dem Frosch zusammen und der Waschbär zwängte sich in das kleine Auto.
"Wenn das mal gut geht!", gab die Schildkröte zu bedenken.
"Ach was", winkte der Igel ab. "Wir sind gleich da. Auf diesem kurzen Stück Weg wird schon nichts kaputtgehen."
Er ließ den Motor an und das Auto setzte sich in Bewegung.
Doch schon in der nächsten Kurve passierte es. Plötzlich krachte die Hinterachse. Der Igel hatte größte Probleme, das Auto an den Straßenrand zu lenken. Kurz vor einem Baum kam es zum Stehen.
Allen war der Schreck in die Glieder gefahren, aber zum Glück war nichts passiert - außer, dass die Hinterachse kaputt war und das Auto nicht mehr weiterfahren konnte...
Der Igel stieg etwas benommen aus. Umständlich kletterte auch der Waschbär aus dem Auto. Die Schildkröte, die Enten und der Frosch waren auch herausgeklettert und sahen sich den Schaden an...


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